Jedes Jahr erleiden in der Schweiz 22'000 Menschen eine Gehirnverletzung. Von einem Tag auf den anderen wird ihr Leben und das ihrer Angehörigen auf den Kopf gestellt.
Die jährlich stattfindende Woche des Gehirns will das Verständnis der Öffentlichkeit für die Hirnforschung fördern. Dieses Jahr finden zwischen dem 15. und 19. März schweizweit zahlreiche Veranstaltungen und Konferenz statt. Mit von der Partie ist auch die Clinique romande de réadaptation, die zusammen mit dem Spital Wallis verschiedene Online-Referate anbietet. Am Donnerstag, 18. März, moderieren die Ärzte Dr. Jean-Luc Turlan (Chefarzt Neurologie), Dr. Andreas Mühl (Oberarzt Neurologie) und Dr. Luc Feider (Psychiater) einen Abend zum Thema «Hirnverletzung (Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Trauma): Überleben und dann leben». Die Meinung der Fachleute wird durch spannende Erlebnisberichte von Betroffenen ergänzt.
Die Zoom-Meetings sind frei zugänglich und können unter folgendem Link verfolgt werden: www.hopitalvs.ch/cerveau.
Niemand ist vor einer Gehirnverletzung sicher
Laut WHO sind Hirnverletzungen die wichtigsten Auslöser für Behinderungen bei Erwachsenen weltweit. Hirnverletzungen treten oft plötzlich und abrupt auf. Die häufigsten Gründe dafür sind Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutungen und Krankheiten wie Hirntumore oder Hirnhautentzündungen. Das Spektrum ist so breit gefächert, dass unabhängig von Alter oder Lebenswandel jeder davon betroffen sein kann. Die Folgen einer Hirnverletzung sind häufig irreversibel und unterscheiden sich von einer Person zur anderen stark. Während Folgen wie Lähmungen, Gleichgewichtsprobleme oder Einschränkungen der Mobilität sichtbar sind, lassen sich Gedächtnis- und Lernstörungen, Orientierungs- und Konzentrationsschwierigkeiten oder Probleme mit der Emotionsregulation von aussen nicht erkennen. Von einem Moment auf den anderen müssen Menschen, die ihr Leben unabhängig gelebt haben und voller Pläne waren, alles neu überdenken.