SOFMER 2023

Online seit 20.12.2023
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Dieses Jahr reiste ein kleines, aber hochmotiviertes Team der CRR zur SOFMER (französischer Rehabilitationskongress) nach Le Havre in der Normandie. Neben dem Business-Teil fanden die Kongressteilnehmer*innen aber auch Zeit für einen kurzen Sprung in den Ärmelkanal.

 

Die vier Präsentationen der CRR fanden zur gleichen Zeit statt:

  • Gérard Wicky sprach vor einem aufmerksamen Publikum über die Validierung des Tools TEM-Pro, das zur Abklärung der Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit kognitiven Störungen in eingesetzt wird.
  • Dr. François Luthi präsentierte die Ergebnisse einer Studie mit fast 6600 Fällen, bei der die Bedeutung der biopsychosozialen Komplexität auf die Betreuungskosten der Patient*innen (während der gesamten Zeit ihrer Arbeitsunfähigkeit) untersucht wurde.
  • Fabienne Reynard stellte ein Poster über die Beurteilung der Gehaktivität von Patient*innen drei Monate nach ihrem Reha-Aufenthalt und den Einfluss von «persistierendem» Verhalten auf die Schrittzahl vor.
  • Dr. Soisic Lecror präsentierte ihrerseits schliesslich die vorläufigen Ergebnisse ihrer Studie über Patient*innen mit CRPS.

 

Hier ein paar Details zur Studie, die aktuell an der Klinik durchgeführt wird:

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom CRPS

CRPS steht für «komplexes regionales Schmerzsyndrom» und ist ein chronischer neuropathischer Schmerz, der auf eine Weichteil- oder Knochenverletzung oder eine Nervenschädigung folgt und länger andauert resp. stärker ist, als nach dem ursprünglichen Gewebeschaden zu erwarten wäre. Bei den Patient*innen können Ödeme, vasomotorische Veränderungen der Haut (veränderte Farbe), Störungen der Schweisssekretion und insbesondere Schmerzen auftreten. Beim CRPS handelt es sich um eine noch wenig bekannte Pathologie.

Dr. Konzelmann und Dr. Luthi befassen sich seit mehreren Jahren mit dieser Thematik und können auf die Unterstützung der Ärzte und Chirurgen aus der Region zählen, die bei einem Verdacht ihre Patient*innen an die CRR überweisen.

Für die Studie rekrutieren wir nun Patient*innen, die seit weniger als sechs Monaten an diesem Syndrom leiden. Geplant sind standardisierte klinische Untersuchungen in regelmässigen Abständen und Fragebögen zur subjektiven Wahrnehmung der Patient*innen (Schmerzen, Einschränkungen, Empfinden, Lebensqualität). Daneben werden zu den verschiedenen Messzeitpunkten Blutproben entnommen, um das Diagnosepotenzial neuer Biomarker (microRNAs) in Zusammenhang mit dem Krankheitsverlauf zu beurteilen. Die Patient*innen werden über einen Zeitraum von zwei Jahren begleitet. Bis anhin umfasst die Studie 99 Teilnehmer*innen; 8 davon haben die Studie abgebrochen, während 49 die zweijährige Beobachtung bereits abgeschlossen haben.

Die Langzeitbeobachtung liefert eine Vielzahl an Informationen und soll es ermöglichen, qualitativ hochwertige wissenschaftliche Artikel zum CRPS zu publizieren. An der diesjährigen SOFMER wurden beispielsweise die Entwicklung einer Schweregradskala (Severity Score) für diese Patient*innen und die Bedeutung der Schmerzkatastrophisierung thematisiert. Von einer solchen Skala erhofft man sich eine Früherkennung jener Patient*innen, die eine spezielle Intervention benötigen.

Für die Mitarbeiter*innen der CRR ist es immer eine grosse Ehre, den Kolleg*innen anderer Institutionen die an der CRR erarbeiteten Forschungsergebnisse präsentieren zu können. Neben den formellen Präsentationen bot die SOFMER wie jedes Jahr auch die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zum Kennenlernen neuer Technologien und Praktiken anderer Zentren.

So ist die Teilnahme an der SOFMER auch nächstes Jahr fix in der Agenda vorgemerkt und es werden bereits Überlegungen angestellt, was die CRR bei der Ausgabe 2024 in Toulouse präsentieren wird.

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